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17.4.2024

Millionen für das „Meme“ eines Landesligaklubs – Sepp-Herberger-Award für den 1. FC Lintfort

Am 22. April findet die Verleihung der Sepp-Herberger-Awards in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin statt (ab 20.15 Uhr live auf MagentaTV und auf dem YouTube-Kanal des DFB). 14 Preisträger erhalten in den Kategorien Handicap-Fußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital, Fußball-Stiftung sowie Sozialwerk Geldpreise in Gesamthöhe von 100.000 Euro. Platz eins in der Kategorie Fußball Digital, die mit Unterstützung des Softwarekonzerns SAP ausgelobt wird, geht an den 1. FC Lintfort 1914/26 aus dem Fußballverband Niederrhein.

Es vergeht eine Minute, dann ruft Kevin Hippert zurück. Kaum ist die SMS verschickt, brummt schon mein Mobiltelefon. Wir wollen uns mit einem Sieger der diesjährigen Sepp-Herberger-Awards unterhalten.

Der 30-jährige Hippert hat in kurzer Zeit viel bewegt. 2022 übernahm er den Posten als Vereinsvorsitzender des Kreisligaklubs DJK Lintfort. Seit 2023 lenkt er die Geschäfte beim Landesligaklub 1. FC Lintfort, der aus den Traditionsklubs DJK und TuS Fichte Lintfort entstanden ist. Social Media hat er zum Schwerpunkt gemacht. Dank Hipperts ehrenamtlichem Engagement gelang es, innerhalb von acht Monaten nach der Fusion auf Instagram beachtliche 17.000 Follower zu versammeln. Die Sponsoringeinnahmen konnte man verdreifachen und nebenbei auch noch freie Stellen im Ehrenamt besetzen.

Eigentlich sind Kalendersprüche eher etwas für Boomer und ihm als Millennial zuwider. Aber einen kennt er doch: „Erfolg schreibt man mit sechs Buchstaben. Machen.“ Ganz besonders viel gemacht haben Hippert und sein Team im Bereich „Social Media“. „Es ist die Kommunikationsplattform Nummer eins. Als Amateurverein werde ich nur selten ins Fernsehen kommen und meine Generation liest nun wirklich keine Zeitung mehr“, argumentiert er.

Der „Gamechanger“ war, als ein ehrenamtlicher Videograf seine Drohnenkamera zur Verfügung stellte. © 1. FC Lintfort

Drohnenkamera als „Gamechanger“

Der „Gamechanger“ war, als ein ehrenamtlicher Videograf seine Drohnenkamera zur Verfügung stellte. Auch mithilfe der Förderung durch den Landessportbund kaufte man eine Sony Alpha A7 Kamera, dafür investierte man einige tausend Euro. Als die Hardware beschafft war, meldeten sich noch mehr technikaffine junge Talente. Heute liefern zwei Fotografen und ein Videograf Inhalte von den Spielen der Landesliga-Mannschaft. Ausgespielt wird auf Facebook, Instagram und Tiktok, auf allen drei Plattformen ist der 1. FC Lintfort aktiv. Facebook ist die Plattform für die „Alten“, die Generation Alpha – nach 2010 geboren – versteht die Welt über Tiktok. Im Schnitt verzeichnet man zwischen 10.000 und 20.000 Aufrufe. Ein einzelnes „Meme“ brachte es auf sieben Millionen. „Da waren wir vom Algorithmus gesegnet“, berichtet Hippert stolz.

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – noch so ein Kalenderspruch. Das stimmt auch und besonders in Kamp-Lintfort. 100 Jahre lang prägte der Kohlebergbau die Kreisstadt, Weihnachten 2012 war dann Schicht im Schacht. Noch ein Beispiel: Die drei weißen Riesen beherrschten über Jahrzehnte das Stadtbild, doch irgendwann gab es 80 Prozent Leerstand in den Wohntürmen. Zwei riss man ab, der letzte wurde weggesprengt. Das Alte beenden und mutig Neues anpacken, das müssen sie in Lintfort können. „Ohne das Engagement der Stadt wäre es uns nicht möglich gewesen, unser tolles Vereinsgelände so anzulegen“, schwärmt Hippert vom gelungenen Doppelpass mit der Kommune.

"Wir  haben erlebt, dass wir dank Social Media mehr Mitglieder und Ehrenamtler gewinnen konnten, sagt Kevin Hippert. © 1. FC Lintfort

Dank Social Media mehr Mitglieder und Ehrenamtler

„Manche alteingesessene Vereine sperren sich gegen den Wandel“, sagt Kevin Hippert. „Wir aber haben erlebt, dass wir dank Social Media mehr Mitglieder und Ehrenamtler gewinnen konnten. Die Sponsoren sind begeistert, weil wir kapiert haben, wie man den Verein auf Social Media bestmöglich präsentiert.“ Die moderne Kommunikation schafft ein stärkeres „Wir-Gefühl“ im Verein. Unmissverständlich betont Hippert: „Unser Ansatz belegt, dass zeitgemäßes Vereinsleben nur durch die Nutzung moderner Kommunikationsmittel fortbestehen kann.“

Für so viel Klarheit und Kompetenz erhält der 1. Fußballclub Lintfort 1914/26 den 1. Preis in der Kategorie „Fußball Digital“ bei der diesjährigen Verleihung der Sepp-Herberger-Awards. Platz zwei geht an die SG Eintracht Peitz aus dem Fußball-Landesverband Brandenburg. Den dritten Platz belegt der 1. FFC 08 Niederkirchen aus dem Südwestdeutschen Fußballverband.  

Für so viel Klarheit und Kompetenz erhält der 1. Fußballclub Lintfort 1914/26 den 1. Preis in der Kategorie „Fußball Digital“ bei der diesjährigen Verleihung der Sepp-Herberger-Awards. © 1. FC Lintfort

TV-Gala am 22. April um 20.15 Uhr

Am 22. April werden die Sepp-Herberger-Awards 2024 im Rahmen einer Gala in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom AG in Berlin verliehen. Zu Gast sind prominente Persönlichkeiten aus Fußball, Politik und Gesellschaft. Die Veranstaltung beginnt um 20.15 Uhr und wird live auf #dabeiTV bei MagentaTV und auf dem YouTube-Kanal des DFB übertragen.

Schalten Sie am 22. April um 20.15 Uhr ein. Dabeisein lohnt sich.

Hier geht es zum Livestream auf dem DFB-YouTube-Kanal. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Preisträgern aus den weiteren Kategorien finden Sie hier.

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